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1. Deutsche Geschichte - S. 172

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
172 Das Zeitalter des Emporkommens Preuens 1648 1786. atnat einer russisch-sterreichischen Heeresabteilung, durch einen pltzlichen Vorsto bis nach Berlin und Potsdam vorzudringen und beide Städte zu besetzen und zu brandschatzen. Sowie aber die Nachricht kam, der König nahe in Eilmrschen heran, zogen die Feinde eilig ab. Friedrich wandte Torgau.sich daraus nach Torgau, um Daun anzugreisen, der auf Anhhen in der Nhe der Stadt eine feste Stellung eingenommen hatte; er war fest ent-schlssen, wie er damals schrieb, alles, auch das Verzweiseltste zu wagen,, um entweder den Sieg oder ein ruhmvolles Ende zu finden". Die strmen-den Preußen erlitten schwere Verluste. Friedrich selbst wurde von einer Karttschenkugel getroffen; zwar rettete ihm der Pelz das Leben, aber er sank bewutlos vom Pferde und mute das Schlachtfeld verlassen. Der Sieg wurde durch Z i e t e n entschieden; Daun, der bereits Siegesboten an die Kaiserin gesandt hatte, mute seine Stellung rumen und sich nach Dresden zurckziehen. 1761. Das Jahr 1761 war Friedrichs schwerstes Kriegsjahr. Seine Streit-krfte waren sehr zusammengeschmolzen; er konnte seinen Gegnern nicht im Bunzelwitz.fe^de entgegentreten, sondern bezog ein festes Lager bei Bunzelwitz in der Gegend von Schweidnitz, wo er mehrere Wochen blieb. Die Lage wurde fr ihn dadurch noch schlimmer, da sich England von ihm zurckzog. Nach Georgs Ii. Tode hatte im Jahre 1760 Georg Iii. den Thron bestiegen; Sturz Pitts. nchsten Jahre war Pitt, der die Gunst des neuen Knigs nicht genot gestrzt worden, und der neue Minister erneuerte den Subsidienvertrag mit Preußen nicht. So versiegte eine wichtige Geldquelle Friedrichs. Mitten in dieser Not trat ein Ereignis ein, das die allgemeine Lage vllig umwandelte. In den ersten Tagen des Jahres 1762 starb die Kaiserin Elisabeth, und den russischen Thron bestieg ihr Neffe, Herzog Peter von und Ka?ha- Holstein, als P e t e r Iii. Dieser war ein Bewunderer des groen Preuen-rina n. Nnigs. Er schlo sofort mit Preußen Frieden und daraus sogar ein Bnd-nis; eine russische Heeresabteilung stie zu dem preuischen Heere. Auch Schweden trat von dem Bndnis gegen Friedrich zurck und schlo Frieden. Zwar wurde nach halbjhriger Regierung Peter Iii. von seiner Gemahlin Katharina gestrzt und auf dem Landgute, wohin man ihn gebracht hatte, von einigen Teilnehmern an der Verschwrung ermordet. Aber wenn auch Katharina von dem Bndnis mit Friedrich zurcktrat, so erneuerte sich doch die Feindseligkeiten nicht. Hubertus-* Im Februar 1763 kam auch mit Osterreich und Frankreich der Friede 1763 Austande. Er wurde aus dem schsischen Jagdschlo Hubertus brg ab-geschlossen und bestimmte, da der Besitzstand vor dem Kriege wiederhergestellt werden sollte. ^

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 83

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Leibwache der Streichen lste er auf und schickte seiue^Schwester von neuem iu ein Kloster, wo sie 'in strenger Haft die letzten Tage ihres Lebens verbrachte. Die Frchte seiner Regierung zeigten sich in groem Mae. Mit Hilfe zahlreicher fachkundiger Auslnder lie er Kriegs- und Handelsschiffe bauen, Fabriken errichten, Bergwerke anlegen, Schulen und Buchdruckereien ins Leben . rufen. Im Jahre 1703 legte er den Grund zur Erbauung der Stadt St. Petersburg, die an Stelle Moskaus die Hauptstadt des Reiches, eiu zweites Amsterdam und die Beherrscherin der Ostsee werden sollte. Zur Erreichung seines zweiten Zieles, sesten Fu an dem Bal-tischen Meere zu fassen und sich zum Herrn der Ostseelnder zu macheu, verband sich Peter mit dem Könige von Polen, Anguft Ii., dem Starken, und dem Könige von Dnemark, Friedrich Iv., gegen den jugendlichen König Karl Xii. von Schweden. In dem sogenannten Nordischen Kriege verlor Schweden seine schnsten Lnder an der Ostsee, Livland, Estland, Ingermanland und den grten Teil von Karelien an Rußland. Am Tage des Friedeusschlusses wurde Peter als Kaiser und Selb st Herrscher-aller Reuen feierlich ausgerufen. 3. Seine Persnlichkeit. Iu Peter dem Groen verband sich eine gewaltige Krper kraft mit einer lebhaften Auffassung und einem starken Willen. Vollstndig unumschrnkt herrschte er der Staat und Kirche. Bis zum Ende seines Lebens war er unablssig bemht, das russische Volk zu heben und Rulands Macht zu erweitern und zu befestigen. So sehr er bestrebt war, sein Land der abendlndischen Kultur zu erschlieen, so blieb er doch eiu Herrscher voll Leidenschaft, Genusucht und ungestmen Wesens. Seine erste Gemahlin verstie er. seinen Sohn Alexis, gegen den er Mitrauen hegte, lie er zum Tode verurteilen; er starb aber uoch vorder Hinrichtung. Der Genu von Branntwein raubte ihm gar oft vollstndig die Herrschaft der seine wilden Leidenschaften. Aber bei allen seinen Schwchen und Fehlern nahm er doch den Ruhm mit ins Grab, die Gromacht Rulands begrndet zu haben. ipcr gordische Krieg. 17001721. 1. Karl Xii. im Glck. Kaum hatte der junge Schwedenknig Karl Xii. von dem Plane seiner Feinde gehrt, als er auch schon mit seinem Heere nach Seeland aufbrach, den König von Dnemark zum Frieden zu Travendal (bei Lbeck) zwang und dann nach Estland ber-setzte, wo die Russen eingebrochen waren und die Stadt Narwa belagerten. In einem hitzigen Kampfe wurde die fnffache russische Ubermacht besiegt. Es war die letzte Grotat schwedischer Waffen. Statt die errungenen Vorteile auszunutzen, wandte sich Karl gegen August Ii., den König der Polen, verjagte ihn und setzte den Woiwoden von Posen, Stanislaus Lesczynski, auf den polnischen Thron. So hatte der jugendliche Held zum Staunen der ganzen Welt in neun Monaten drei mchtige Könige besiegt. 2. Die Zeit des schwankenden Glckes. Karl brach darauf iu das sdliche Rußland ein, wurde aber hier von Peter dem Groen, der inzwischen unermdlich au der Ausbildung seines Heeres gearbeitet hatte, bei Poltawa (1709) vollstndig geschlagen. Nur mit Mhe flchtete er sich auf trkisches

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 145

1888 - Leipzig : Teubner
145 - des Christentums, (Abnderung des Kirchengebetes: La dir, o Gott, empfohlen sein Deinen Knecht, unseren König".) Friedrichs freigeistige Religionsanschauung ist besonders groß gezogen durch seine Vorliebe fr die damalige franzsische Litteratur. Diese Litteratur der Aufklrung trug ihre religionsfeindlichen Lehren in anmutigem, glnzendem Gewnde vor (die Leichtigkeit der franzsischen Sprache!) und beherrschte im vorigen Jahrhundert die gebildete Gesellschaft aller Völker Europas. Friedrich bewunderte vor allen den geistreichen Voltaire. Inwiefern hat seine Jugenderziehung diese Vorliebe fr das Franzsische entwickelt?^ Was konnte ihm die gleichzeitige deutsche Litteratur bis 1748 bieten?> Voltaire wurde nach Sanssouci berufen; der Bau dieses Lust-schlosses wurde nach dem zweiten schleichen Kriege beendet. Quand je serai la, je serai sans souci." Erzhle die Geschichte von der Wind-mhle von Sanssouci! Fltenkonzert und Tafelrunde in Sanssouci (zwei Gemlde von Ad. Menzel). Wenn Friedrich auch in Voltaire den Dichtergeist verehrte, gewahrte er doch bald die groen Schwchen des Menschen. Denke an Voltaires Eitelkeit, Bosheit und Habgier, an das Aufkaufen polnischer Kassenscheine in Dresden! Voltaires widriges Geschick auf der Rckreise nach Frankreich. Der siebenjhrige Krieg 1756 1763. Maria Theresia kann den Verlust Schlesiens nicht ver- . 185. schmerzen. Dazu kommt die Eifersucht und der Neid der europischen Gromchte. Maria Theresia schliet einen Vertrag mit Elisabeth von Rußland, der jngsten Tochter Peters des Groen, welche Friedrich hat (weswegen?). Sachsen tritt bei. Allmhlich kommt eine Ausshnung Ostreichs und Frankreichs zustande durch den Einflu der Marquife von Pompadour, die Friedrich beleidigt hatte (wodurch?); Abschlu des Bndnisses trotz der jahrhunderte-langen Feindschaft (weise dieselbe aus der Geschichte nach!). Der Kampf um Preuens Dasein wird der erste europische Krieg. Dagegen erfolgt eine Annherung Englands an Preußen. Friedrich wird von dem Vorhaben seiner Feinde unterrichtet (wodurch?) und kommt denselben zuvor. Bei dem Beginn des Feldzuges giebt er dem Grafen Finken stein geheime Weisungen fr den Fall feines Todes oder seiner Gefangennahme (wie lauten dieselben?). Warnecke, geschichtl. Hilfsbuch. 10

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 158

1888 - Leipzig : Teubner
158 durch Charlotte Corday aus Caen ermordet, aber Robespierre herrscht an der Spitze des Wohlfahrtsausschusses mit uu-umschrukter Gewalt. . 203. 1. Die Truppen der Republik werden zuerst fast berall ge-schlagen. Der Wohlfahrtsausschu entwickelt eine furchtbare That-kraft; lev6e en masse (Gtrnot). Bald siegen die Franzosen. Der Hauptgrund fr die Mierfolge der Verbndeten liegt indes in den gleichzeitigen polnischen Teilungen (1793 die zweite zwischen Preußen und Rußland, die dritte 1795 zwischen den drei Mchten). Die verbndeten Fürsten wollten in Frankreich als Rcher auftreten, doch ihre eigenen Hnde waren nicht rein. Wie wirken die polnischen Verwicklungen auf den Krieg mit Frank-reich? 1795 willigt Preußen im Frieden zu Basel in die Ab-tretung des linken Rheinufers gegen Zusicherung von spteren Entschdigungen. Wodurch ist dieser Friede (bis 1806!) fr Preußen verhngnisvoll geworden? 2. Mit entsetzlicher Grausamkeit werden die Aufstnde im Innern unterdrckt, Lyon teilweise zerstrt (Commune aflranchie, Toulou den Englndern entrissen (Napoleon Bonaparte), die Bend e einer frchterlichen Rache preisgegeben (mariages devendee). . 204. 3. In Paris herrscht die Guillotine. 1793 wird Marie Antoinette hingerichtet, der Dauphin (Ludwig Xvii.) von dem Schuster Simon langsam zu Tode geqult (f 1795). Auch die Girondisten (die letzte Nacht der G.) und Philipp Egalit endigen auf dem Schaffot. Der Gottesglaube wird aufgehoben, der Kultus der Vernunft eingefhrt (das Fest in Notre Dame); die Knigsgrber in St.-Denis geschndet; republikanische Zeitrechnung. Die Revolution verschlingt ihre eigenen Kinder. Robespierre bringt die Gemigten" und Verderbten" im Konvent (Danton) auf das Schaffot. Nun kommt eine Zeit des furchtbarsten Blut-vergieens (6070 werden tglich hingerichtet), bis Robespierre mit seinem Anhang von der gemigten Partei gestrzt und ent-hanptet wird (Juli 1794). 1795 lst sich der Konvent auf. Das Direktorium 1795 1799. 5 Direktoren haben die vollziehende Gewalt, der Rat der 500 und der Rat der Alten die gesetzgebende.

5. Geschichte der Neuzeit - S. 277

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 24. Napoleons Krieg in Portugal und Spanien. 277 ich ihn doch als den, welcher meinen Gemahl und das preußische Volk ins Elend gebracht hat. Gegen ihn höflich und artig zu sein, wird mir schwer werden; aber man fordert diese Selbstverleugnung von mir, und ich bin es schon gewohnt, Opfer zu bringen." Ihre Fürsprache war vergeblich; Napoleon ließ sich nichts, nicht einmal die Festung Magdeburg abringen. In seiner Unterredung mit derselben erlaubte er sich sogar die hochmütige Bemerkung: „Wie konnten Sie es wagen, mit mir einen Krieg zu beginnen?" worauf die hochherzige Königin treffend erwiderte: „Durch den Ruhm Friedrichs war es uns erlaubt, uns über unsere Machtmittel zu täuschen, wenn anders wir uns getäuscht haben!" Nach dem verhängnisvollen Friedensschlüsse schrieb die Königin an ihren Vater die prophetischen Worte: „Wir bleiben sittlich frei, und das wird politische Freiheit herbeiführen. Ich bin überzeugt, daß die Art, in der dieser Friede geschlossen ist, gewiß früher oder später, vielleicht erlebe ich es gar nicht, von Segen für Preußen sein wird." Wie wahr hatte die edle Königin gesprochen! §. 24. Tl . r Krieg in “ ' o " uni m, ' 1808—1814. Nach dem Frieden zu Tilsit befürchtete England, Napoleon werde das neutrale Dänemark zwingen, seine Flotte gegen Schweden und England gebrauchen zu lassen. 1807 erschien darum eine ansehnliche englische Flotte vor Kopenhagen und forderte Dänemark zu einem Bündnis mit England auf. Als dasselbe verweigert wurde, eröffneten die Engländer (2. September) eine dreitägige Beschießung, erzwangen die Übergabe der Hauptstadt und brachten alle dänischen Kriegsfahrzeuge mit sämtlichem Geräte nach England. Jetzt schloß sich Dänemark an Frankreich an und erklärte an England und das-' mit ihm verbundene Schweden, wo nach der Ermordung Gustavs Ie. (1771 —1792) Gustav Iv. (1792—1809) gefolgt war, den Krieg. Rußland trat auf Dänemarks Seite. Der Freundschaftsbund zwischen Alexander von Rußland und Napoleon fand seinen Ausdruck in einer Zusammenkunft zu Erfurt (27. Sept.) 1808, wo 4 Könige und 34 Fürsten Deutschlands dem französischen Machthaber ihre Huldigungen darbringen mußten. Beide Kaiser kamen dahin überein, sich in ihren Eroberungsplänen nicht zu hemmen. Nun fielen die Russen in Schweden ein, eroberten Finnland und bedrohten die Hauptstadt. Die Schweden empörten sich (März 1809) gegen ihren König G u st a v Iv., erklärten ihn und seine Nachkommen ^ 2156 392395

6. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 103

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Napoleons Militärdespotismus 1799 —1812. 103 der schon 1804 den Titel eines Kaisers von Österreich angenommen hatte, der römischen Kaiserkrone am 6. Aug. 1806; als Franz I., Kaiser von Österreich, regierte er noch bis 18jö. Eine der ersten Taten des „Protektors“ Napoleon war die Erschießung des Nürnberger Buchhändlers Palm, der einige freiheitliche Schriften verbreitet hatte (darunter die anonyme, an sich unbedeutende Schrift „Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung“). 5. Der unglückliche Krieg Preußens und Rußlands 1806/7. a) Friedrich Wilhelms Iii. Charakter. Friedrich Wilhelms Ii. § 88. Sohn und Nachfolger, Friedrich Wilhelm Iii., der von 1797—1840 regierte, war ein Fürst von großem sittlichem Ernst, unbeugsamer Pflichttreue und Wahrheitsliebe, durchaus bieder und laute^' aber vv-. in seiner Gewissenhaftigkeit ängstlich und schüchtern, ohne rechtes Zutrauen zu sich selbst und ein Feind folgenschwerer Entschlüsse. Vermählt mit der hochsinnigen, durch Schönheit, Anmut und Liebenswürdigkeit ausgezeichneten Prinzessin Luise von Mecklen-burg-Strelitz, gab er als Kronprinz — das junge Paar lebte damals gerne auf dem Landgute Paretz — wie als König seinem Yolke das Beispiel einer glücklichen, sittenreinen Ehe. In seiner übergroßen Yorsicht blieb er der seit 1795 von seinem Vorgänger befolgten Neutralitätspolitik treu und gab dem Drängen der Kriegspartei erst da nach, als er zu der Überzeugung gelangte, daß Napoleon den Untergang Preußens beschlossen habe. b) Beweggründe Friedrich Wilhelms zur Kriegserklärung. 1. Als Bernadotte auf seinem Zuge nach Süddeutschland mit Verletzung des Völkerrechts durch das preußische Ansbach zog, war der König über diesen Rechtsbruch so empört, daß er den Minister Grafen Haugwitz an Napoleon schickte und ihm Vermittelungsvorschläge machen ließ; für den Fall der Ablehnung drohte er sich der dritten Koalition anzuschließen. Napoleon hielt den preußischen Gesandten so lange hin, bis durch den Tag von Austerlitz der ganze Krieg entschieden war. Da schloß Haugwitz mit dem Kaiser im Dez. 1805 den Vertrag zu Schönbrunn (bei Wien), in dem Preußen Ansbach an Bayern, das rechtsrheinische Kleve und Neuchätel an Napoleon ab trat, von diesem Hannover erhielt und mit Frankreich ein Bündnis einging.

7. Geschichte der neuesten Zeit - S. 66

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
66 Das Zeitalter des Bundestages. im Betrage von 169 Millionen Franken zurckverlangte, da hat sich dieser Ludwig Xviii., der noch kein Pulver gerochen, zu der Fansaron-nade aufgeschwungen: ,Lieber dreihundert Millionen aufwenden, um Preußen zu bekmpfen, als hundert, um es zu befriedigen!' Und es fand sich keiner von den verbndeten Freunden Friedrich Wilhelms, der dem Ver-legenheitsknig den Standpunkt klar gemacht htte, den er als Repr-sentant eines von ihnen eroberten Landes einzunehmen habe; keiner hatte ein Wort fr die Gerechtigkeit der Forderung eines Volkes, das fr die gemeinsame Sache in Wahrheit den letzten Heller aufgewendet und die grte Streiterzahl ins Feld geschickt hatte." Um sich der Pflicht der Abwehr Frankreichs zu entledigen, gab fter-reich die Niederlande und die Vorlande am Bodensee und Rhein und damit die Heimat seines Herrscherhauses auf. Dadurch entfremdete es sich dem deutschen Leben und Streben: seither sind die Deutschen in sterreich immer mehr zurckgedrngt worden. Auch die Rckgewinnung Elsa-Lothringens lehnte es ab, die die preuischen Staatsmnner und Heerfhrer strmisch verlangten; ebensowenig wie an sterreich sollte das Land an Preußen fallen, dem man sonst die Verteidigung der deutschen Westgrenze gegen Frankreich vorwiegend aufpackte. Kaum vermochte Preußen die Ab-tretung der Städte Landau, Saarbrcken und Saarlouis durchzusetzen. So konnte der franzsische bermut gleich wieder aufleben. 3. Seit dem September 1814 versammelten sich auf dem Wiener Kongre die Fürsten und Staatsmnner Europas. Auch Frankreich sandte einen Vertreter, den in allen Listen gewandten Talleyrand, den ehemaligen Bischof von Autun, der dann von der Revolution zu Napo-leon und von diesem zu den Bourbonen bergegangen war. Er wute durch dreistes Auftreten durchzusetzen, da Frankreich als fnfte Gromacht zugelassen, der zurckkehrende Kaiser gechtet wurde. Er bildete mit den Bevollmchtigten sterreichs und Englands eine Mehrheit gegen Preußen und Rußland, die seit Friedrichs des Groen Zeiten befreundet waren und auch jetzt gemeinsame Ziele verfolgten. Alexanders Wunsch war, aus Polen ein Knigreich zu machen, dessen Krone er neben der russischen tragen wollte. Preußen aber verlangte zum Ersatz fr seine polnischen Landstriche, die es diesem neuen Staat ber-lassen mute, das Knigreich Sachsen, dessen Monarch bei Leipzig mit den Waffen in der Hand gefangen worden war. Eine so bedeutende Ver-grerung im Herzen Deutschlands gnnte sterreich seinem Verbndeten nicht: der Grundsatz der Legitimitt", erklrte Metternich, widerstrebe der Entthronung eines alten Frstenhauses. Der darber entbrennende Streit drohte sich zu einem Krieg unter den Gromchten auszuwachsen. Schlielich begngte sich Friedrich Wilhelm mit der grern nrdlichen Hlfte Sachsens,

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 527

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Rußland. 527 Alexander ward sein Nachfolger. Durch die sofortige Aufhe- isoi bung jener drückenden Verordnungen, das Innere betreffend, gewann ec -25 die Liebe des Volks; durch eine Convention mit England den —24 17. Juni 1801 und einen Frieden mit Frankreich den 6. Oct. stellte er Rußlands auswärtige Angelegenheiten befriedigend her. Oestreichs und Preußens Kämpfe gegen Napoleon brachten auch ihn in feinoselige Berührung mit diesem Eroberer (s. §. 84.), doch verwandelte dessen persönliche Bekanntschaft bei dem Frieden zu Tilsit seinen bisherigen Haß gegen ihn in Freundschaft und Bewunderung. Durch die Eroberung Finnlands 1808'(st 5. 92.) und den Frieden zu Bucharest den 28. Mai 1812, mit der Pforte, wo der Pruth als Grenze angenommen und Bessa- rabien nebst dem östlichen Theile der Moldau gewonnen wurde, erweiterte Alexander die Grenze seines Reichs im Norden und Süden. Mit Napoleon zerfallen, sah er deffen siegreiche Legionen bis in das Herz seines Reichs dringen, ward aber durch kluges Zö- gern, die Gewalt der Jahreszeit und den Muth seiner Krieger von diesem Feinde nicht nur innerhalb seiner Grenzen befreit, son- dern konnte ihn, durch den Beitritt Deutschlands, Englands, Spaniens bis zur Vernichtung Angesichts der Hauptstadt Parks Niederkämpfen (st §. 84 — 85.). Zur selben Zeit beendigte 1314 Alexander auch siegreich einen Krieg gegen Persien und gewann in dem Frieden in dem Lager an der Seiwa in Gulistan, den 12. Oct. 1812, große Länderstrecken vom Kaukasus an nebst dem ausstbließlichen Vorrechte Kriegsschiffe auf dem caspischen Meere zu halten. Mit unerschütterlicher Beharrlichkeit setzte Alexander auf dem Wiener Congresse einen Lieblingsplan durch, die Erwer- bung Polens, das als ein Königreich unter ruffische Botmäßig- keit kam. Der rasche Umschwung der sich drängenden Zeitereignisse wirkte mächtig auf die Gemüthswelt Alexanders ein. Durch den Umgang mit Napoleon sin einem Glücke erhoben sich seine Wün- sche bis zu seinem europäischen Einflüsse; dessen tiefer Fall leitete ihn zu religiös frommen Betrachtungen; die entstehenden Revolutionen in America, denen Bewegungen in"mehrern euro- päischen Staaten folgten, erfüllten ihn mit banger Furcht vor de- magogischen Umtrieben; darum flog sein Blick bis nach den fer- nen Ufern des Tajo; darum stiftete er den heiligen Bund 1815, huldigte den an die Ordnung kommenden mystischen Ideen, und bewachte mit ängstlicher Aufmerksamkeit die Lehrer der aufwach- senden Jugend und die Schriftsteller des Auslandes. Die Errich- tung von Militaircolonien, durch den Artilleriegeneral Akaktschejew veranlaßt, war ein neues Unternehmen, das Rußland zu einem Soldatenstaate machen, aber auch die Waffen gegen die eigenen Eingeweide wenden konnte. Eine entschiedene Liebe zum Frieden, so wie ein stiller Trübsinn wurden zuletzt in

9. 1 = H. 132 d. Gesamtw. - S. 10

1917 - Leipzig [u.a.] : Teubner
10 Napoleon und Österreich 1859 4. Eindruck der Ziegernachricht in Paris? Ls ist unmöglich, den Eindruck zu beschreiben, den die Einnahme von Sewastopol in Paris hervorgerufen hat! In der (Beschichte gibt es vielleicht kein Beispiel von solcher Hartnäckigkeit in der Verteidigung und von solcher Entschlossenheit im Angriff. Mit fieberhafter Ungeduld erwarteten unsere Truppen das Zeichen zum Sturme. Unsere Soldaten haben die Ansicht der Diplomaten und die (Drafel der Politiker Lügen gestraft — sie haben Sewastopol genommen! U)as wird nun aus den Hoffnungen und Plänen, die sich auf den Widerstand der Russen und die Erfolglosigkeit der Verbündeten stützten? Die Kanonen, welche die letzten Mauern von Sewastopol niederwarfen, hallten durch ganz (Europa wider, und sie können besser als alle Protokolle die Unsicheren stärken, die Unschlüssigen entschieden machen und die Stolzen, die Verehrer der Gewalt und des Zufalls zum Nachdenken bringen. B. Der italienische Krieg. Napoleons Anrede an den österreichischen Botschafter am \. Zanuar 1859? 3ch bedauere, daß unsere Beziehungen zu Ihrer Regierung nicht so gut sind wie früher. Aber ich bitte Sie, dem Kaiser zu sagen, daß meine persönlichen Gesinnungen für ihn sich nicht geändert haben. 2. Aufruf Napoleons an das französische Volk? Palast der Guilerien, 7. Mai 1859. Franzosen! Österreich hat sein Heer in das Gebiet des Königs von Sardinien einrücken lassen und erklärt uns damit den Krieg. (Es verletzt damit die Verträge und bedroht unsere Grenzen. ... Da Piemont die Bedingungen, die den Frieden sichern sollten, angenommen hatte, so fragt man sich nach dem Grunde dieses plötzlichen (Einfalls: Österreich hat es nämlich so weit getrieben, daß es bis zu den Alpen herrschen, oder daß Italien bis zur Adria frei sein muß; denn jedes in diesem Lande unabhängig gebliebene Gebiet bildet für seine Macht eine Gefahr. Bis jetzt ist Mäßigung die Richtschnur meines Handelns gewesen, nunmehr wird tatkräftiges vorgehen meine höchste Pflicht. Frankreich muß zu den Waffen greifen und entschlossen (Europa zurufen : „Ich will keine Eroberungen machen, aber ich will auch ohne Schwäche meine volkstümliche und überlieferte Politik aufrechterhalten; ich beobachte die Verträge, falls man sie nicht mir gegenüber verletzt; ich achte das Gebiet und die Rechte der neutralen Mächte, aber ich erkläre offen meine Hinneigung zu einem Volke, dessen Geschichte der 1 Constilutionnel in Nr. 255 öahr 1855) der Kölnischen Zeitung. 2 Comte de Utaugnt), Cinquante ans de souvenirs S. 1. 8 La politique impäriale S. 293.

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 43

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 43 behaupten und wurde endlich 1801 infolge eines Vertrages auf eng-tischen Schiffen nach Frankreich zurckgebracht. 5. Sturz des Direktoriums, 1799. Whrend Napoleons Abwesenheit hatten England, sterreich, Rußland und die Trkei 1798 die zweite Koalition geschlossen. Die Heere des Direktoriums hatten von den sterreichern und Russen in Sddeutschland und Italien tierschienene Niederlagen erlitten. Da kam Napoleon, der Held des Tages, zurck, erkannte die fr seine Absichten gnstige Lage und strzte mit Waffengewalt die beim Volke unbeliebte Direktorial-Regierung. ufolge 14 99. der neuen Verfassung traten drei Konsuln auf zehn Jahre an die Spitze des Staates (mit Senat und Gefetzgebendem Krper). Napoleon wurde Erster Konsul mit monarchischer Gewalt. 6. Beendigung des zweiten Aoalitionskrieges. Als die Friedens-briese, die Napoleon an die Herrscher Englands und sterreichs (Ru-lernt hatte sich von der Koalition zurckgezogen) richtete, erfolglos blieben, folgten ihm feine Krieger begeistert der den Groen St. Bern-hard und schlugen die sterreicher 1800 bei Marengo, während ein 1800. anderes franzsisches Heer bei Hohenlinden siegte und Wien bedrohte. Im Frieden zu Luueville, dem auch das deutsche Reich beitrat, wurde 1801 das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Die deutschen 1801. Fürsten aber, welche ihre linksrheinischen Besitzungen verloren, wurden 1803 durch den unwrdigen Reichsdeputationshauptschlu mit 1803. eingezogenen geistlichen Lndern und freien Reichsstdten entschdigt. 112 deutsche Staaten hrten dadurch auf zu bestehen. Das traurige Schauspiel hatte aber wenigstens das Gute, da die Zerrissenheit Deutsch-lands vermindert wurde; die Verteilung wurde die Grundlage der spteren Gestaltung Deutschlands. (Karten Nr. 9 und 10.) 7. Napoleon als "Konsul. 3.) Nur die Formen der Verfassung waren noch republikanisch; in Wirklichkeit herrschte Napoleon allein. 1802 1802. erhielt er durch Volksabstimmung das Konsulat auf Lebenszeit. d) Die tchtigsten und fr seine Plne brauchbarsten Beamten verstand Napoleon fr sein Interesse und seinen Dienst zu gewinnen (Minister Talleyrand). Den Emigranten wurde die Rckkehr gestattet. Durch Stiftung der Ehrenlegion entstand eine neue, dem Stifter ergebene Ritterschaft. \ c) Durch einen Vertrag mit dem Papste wurde die katholische Kirche wiederhergestellt; doch wurde auch den anderen Bekenntnissen Duldung gewhrt. d) In der Pariser Gesellschaft war die geistreiche Frau von Stasi der Mittelpunkt der dem Despotismus abholdeu gebildeten Welt.
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